ARCHIV
Gran Canaria und
Fuerteventura
„Der“ Tipp für interessanten Golfurlaub
von Klaus Pfeffermann
Langsam bekommt uns der Winter wieder in den Griff. In diesem Jahr
bereits mit erstem Schnee im Oktober, auch in den Mittelgebirgen.
Die Tages-Temperaturen liegen oft schon unter 10 Grad. Da wächst die
Sehnsucht, die Golfsaison in einer wärmeren Zone Europas zu
verlängern. Bekannte Reiseziele „die in zwei bis drei Stunden
Flugzeit„ erreicht werden, wie Belek in der Türkei, Süd-Spanien,
Portugal, Mallorca oder Marokko sind oft schon ausgebucht. Eine
vernünftige Startzeit, bei den immer kürzer werdenden Tagen, wird
zum Glücksspiel. Teilweise können nur noch 15 Löcher bei Tageslicht
gespielt werden. Urlaubsziele in Übersee wie Florida, Thailand oder
Südafrika, um nur einige zu nennen, sind mit über acht Stunden
Flugzeit für 1 Woche einfach zu weit.
Gerade rechtzeitig wurde nun eine Alternative vorgestellt: Die
Kanarischen Inseln „Gran Canaria und Fuerteventura“ von Deutschland
in vier Flugstunden erreichbar, locken jetzt auch zum Golfurlaub.
Der Vorteil: Noch nicht überlaufen, angemessene Greenfee-Preise
(in der Hochsaison Nov. – April € 65,- bis 80,-) in der Nebensaison
Mai – Oktober 55,- bis 70,-) und Tages-Temperaturen zwischen 20 und
30 Grad, im Sommer wie im Winter. Golferherz was willst Du mehr?
Für GOLFplus habe ich Ende Oktober die Inseln besucht. 20
Grad Temperaturunterschied zu Deutschland.
Hier meine Eindrücke:
Bei der Ankunft auf Gran Canaria, der Insel des ewigen Frühlings,
erlebte ich erst einen kleinen Schock. Rund um den Flughafen alles
zugebaut, vom ewigen Frühling nichts zu sehen. Erst nach mehreren
Kilometern wird der Blick frei auf Landschaft und Natur und
natürlich auf das teilweise sehr gefällig gestaltete Ferienzentrum
von Maspalomas!
Beim
Blick Richtung Berge fragte ich mich, wie können in dieser
wasserarmen Wüstenlandschaft überhaupt Golfplätze entstanden sein?
Die Behörden haben einen einfachen, wenn auch für die Investoren
etwas kostspieligeren Weg für die Erteilung einer Baugenehmigung
gefunden:
Ein Golfprojekt wird nur genehmigt, wenn der Investor gleichzeitig
auch eine Meerwasserentsalzungs-Anlage baut. Damit wird von Anfang
an die Wasserproblematik gelöst.
Parallel zu den Golfprojekten wurden und werden in die Planung
gleichzeitig auch Hotelprojekte der gehobenen Spitzenklasse mit
einbezogen. Der Bau neuer Golfresorts hilft gleichzeitig den
Tourismusmanagern Gran Canaria vom Aufkommen eines Ballermann-Images
zu schützen.
Heute stehen den Golfern auf Gran Canaria, der bevölkerungsreichsten
Insel des Archipels bereits acht Golf Course zur Auswahl. Drei
Plätze liegen nahe der Hauptstadt Las Palmas im Norden der Insel,
fünf im Süden nahe der großen Ferienanlagen bei Maspalomas.
Wissen Sie übrigens wo der älteste Golfclub Spaniens beheimatet
ist? Überraschung: In Gran Canaria!! Hier wurde bereits 1891
der Real Club de Golf de Las Palmas eröffnet! Ich gestehe,
diese Frage hätte ich bestimmt falsch beantwortet.
Besuchte
Plätze auf Gran Canaria:
Golfcourse
Meloneras,
18 Löcher, Par 71
Im
Süden der Insel, direkt an der Küste, an der Bahia de Meloneras
zwischen dem Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas und dem
Jachthafen Posito Blanco, liegt der GC Meloneras.
Der vom Amerikaner Ron Kirby designete Course wurde 2006 eröffnet
und beeindruckt durch seine Ruhe. Die ersten neun Spielbahnen, von
mehr als 1000 Palmen eingesäumt, bieten herrliche Blicke auf die
Berge. Die zweiten neun ziehen sich entlang der Küste.
Drei Spielbahnen liegen direkt am Atlantik, mit berauschender Sicht
auf Hafen und Meer.
Auf dem für alle Handicap-Klassen attraktiven Platz wurde ein sehr
widerstandsfähiger Rasen angesät, der sogar „Salzhaltiges Wasser“
verträgt.
Das computergesteuerte Bewässerungssystem optimiert den
Wasserverbrauch und sichert so das ganze Jahr über bestens gepflegte
Fairways.
Wegen der zum Teil langen Wege zwischen den Spielbahnen empfehle ich
die Nutzung eines der mit GPS ausgestatteten Buggys (€ 30,-).
Campo de
Golf de Maspalomas,
18 Löcher, Par 73
Ebenfalls
im Süden der Insel, fast im Zentrum der Ferienanlagen der Meloneras
Küste gelegen, finden wir das bereits 1968 eröffnete Golf Resort
Golf de Maspalomas.
Der Course ist von den bekannten Sand-Dünen Masplaomas und einem 400
Hektar großem Naturschutzgebiet umgeben.
Der von Mackenzie Ross konzipierte Course ist trotz seiner Länge von
über 6.300 m -von weiß-, der leichter zu spielende Course. Die
gepflegten Spielbahnen führen durch ein ebenes, von Palmen gesäumtes
Parkland-Gelände.
Nur an den Abschlägen merkt man die hohe Belastung der Anlage mit
jährlich über 65 000 Greenfee-Spielern. Die Spielbahnen 12 und 13
werden zur Zeit umgebaut.
Die meist wehenden Passatwinde sorgen stets für eine kühlende Brise.
Auffallend das freundliche, stets hilfreiche Service-Personal.
Das Club-Restaurant mit seiner bekannt guten Küche ist immer einen
Besuch wert.
Salobre
Golf-Resort
18 Löcher Par 71 + 9 Löcher Par 36
Der
Salobre Golf-Course gehört zur Sheraton-Hotelgruppe.
Er ist von einer für den Süden Gran Canarias typischen Landschaft
umgeben.
Bereits am Clubhaus hat man einen herrlichen Blick auf Schluchten
und Berge. Auf der Runde bietet das Panorama freie Blicke auf den
einige Kilometer entfernten Atlantik.
Dem Designer Roland Faure, der eng mit Robert Trend Jones
zusammengearbeitet hat, ist es gelungen durch Grünflächen,
Gartenanlagen und Seen einen Kontrast zur wüstenähnlichen Umgebung
zu schaffen.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des Hotel Sheraton Salobre 2006 waren
auch schon die ersten 9 Löcher des neuen Nordplatzes bespielbar.
Für 2008 ist die Eröffnung des 18 Löcher Nord-Courses, von Ron Kirby
designet, geplant.
Das Sheraton Salobre bietet laufend spezielle Golf-Packete an. (www.salobregolfresort.com)
Die Philosophie der unter Deutscher Leitung stehenden Golfanlage
lautet: „Erstklassiger Service für alle Spieler, ohne Unterschied ob
Hotelgast oder Greenfee-Spieler.“
Mein Eindruck: „Dieses Golf-Resort wurde geschickt in die vorhandene
Landschaft integriert und nicht umgekehrt, wie sonst so oft“
Anfi Tauro
Golf
18 Löcher Par 72
Golfplatz-Designer
von Hege - er hat weltweit über 1000 Golf-Course entworfen - ist es
zusammen mit seinen Partnern, Smelk und Baril, gelungen einen
Hauch von Arizona nach Gran Canaria ins Tal des Tauro zu bringen.
Gewaltige Erdbewegungen waren bei diesem Projekt notwendig. Die
Frage ist für welchen Preis in das bisher unbebaute Tal (reines
Agrar-Land ) ein Golf-Course der Superlative gebaut werden musste.
Der Platz, bei meinem Besuch noch mehr Baustelle als fertiger
Golf-Course, soll noch in diesen Tagen (Dezember 2007), eröffnet
werden.
Die Blicke auf Atlantik und die spektakulären Berge des Tauro-Tals
werden die Spieler bestimmt beeindrucken und die Konzentration auf
einen guten Score beeinflussen.
Offen bleibt die Frage, die mich bei diesem Projekt noch heute
beschäftigt: War es notwendig, den Raum für das Grün von Loch 8
unbedingt aus einem 30 bis 40 m hohen Berg heraus zu sprengen? Um
dann auch noch damit zu werben: Es handle sich hier um das
wahrscheinlich teuerste Grün der Welt.
Der Manager Alvaro Pardo wörtlich: „Dieses Grün kostet
mehr als alle anderen 17 Grüns der Anlage zusammen“!
Im Gegensatz zum Salobre Golf-Resort wurde hier die Landschaft in
den Golf-Platz integriert und nicht, wie es eigentlich sein sollte,
der Golfplatz in die vorhandene Natur.
Schade!
Bei
einem Besuch der Insel müssen Sie unbedingt die modernen
Thalasso-Einrichtungen genießen, die von den meisten Hotels
angeboten werden.
Mein Tipp: Leisten Sie sich einen Besuch des
Thalassotherapiezentrums im 5 Sterne Gran Hotels Lopesan Villa del
Conde.
Sie werden diese Stunden der Erholung nicht so schnell vergessen.
Die Insel
Fuerteventura:
Gran Canaria hat also vorgelegt, zieht Fuerteventura nach?
Der erste Eindruck nach der Landung, auf der ältesten Insel des
Archipels war: Hier ist alles noch unverbauter, freier und
natürlicher.
Derzeit gibt es auf Fuerteventura 3 Golfanlagen, die zu spielen aber
außerordentlichen Spaß machen.
Die zwei 18 Loch Anlagen liegen direkt nebeneinander nahe Caleta de
Fuste nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt in Küstennähe.
Fuerteventura Golf Resort
18 Löcher Par 70
Die
Golfanlage gehört zum Elba Palace Golf-Hotel. Der erste Abschlag ist
von der Hotel-Rezeption nur wenige Schritte entfernt. 2004 wurden
auf diesem Platz die Spanisch Open ausgetragen.
Der
Platz befand sich bei meinem Besuch in einem sehr guten
Pflegezustand. Wasserhindernisse, Wassergräben und zahlreiche Bäume
machen einen guten Score nicht leicht.
In besonderer Erinnerung sind mir dabei Loch 2 sowie die Spielbahnen
17 und 18. Paralell zum Fairway von Loch 2 zieht sich links ein
breiter, mit Steinen ausgelegter Graben. Wer mit seinem Drive in den
Graben kommt braucht eine viel Glück seinen Ball, der von den
Steinen in alle Richtungen springt, zu finden und ohne Strafschlag
weiterspielen zu können. Am Loch 17 geht es zum Grün steil bergauf
und Loch 18, ein Dogleg nach links, fordert genaues Spiel entlang
einer Häuserreihe.
Das Elba Palace Hotel strahlt viel Ruhe aus. Seine Bauweise erinnert
an den Kolonial Stil vergangener Jahre. Der große Innenhof lädt zum
verweilen, ideal für ein netten Abend bei angenehmen Temperaturen im
Freien.
Golf Club Salinas de Antigua
18 Löcher Par 70
Nur
einen Steinwurf vom Fuerteventura Golf Resort entfernt, der zweite
18 Löcher Platz.
Er präsentiert sich wie ein Garten Eden in der flachen
wüstenähnlichen Umgebung.
Weiche, saftige Fairways stellen den Spieler immer wieder vor neue
Aufgaben.
Für uns Mitteleuropäer ungewohnt auch die teilweise mächtigen
Lava-Hügel neben den Fairways und die großen Lavaflächen auf oder am
Rande der Spielbahnen.
In
diesen Flächen muss weitergespielt werden, wo der Ball auch liegt.
Mächtige Kakteen und Felsen stellen dabei als nicht zu
unterschätzende Hindernisse im Weg.
Bei
meinem Besuch waren die Fairways der letzten Spielbahnen eigentlich
unbespielbar. Vom Management wurde mir versichert dass dieser
Schaden, wie auch immer entstanden, in 4 bis 6 Wochen behoben ist.
Ein Besuch des Club-Restaurant sollte nicht versäumt werden.
Playitas Golf Resort
Zur Zeit nur 6 Löcher
Nur
eine halbe Stunde Fahrzeit ist es vom Flughafen zum Playitas Golf
Resort. Hier, an der Küste gelegen, entsteht eine Golfoase mit 21
Loch. Ein 18 Loch-Course und eine Golfschule mit 3 Loch.
Spätestens bis Anfang 2009 soll das Projekt fertig gestellt sein.
Der Pflegezustand der bespielbaren 6 Loch lässt die Hoffnung keimen:
Hier entsteht etwas ganz Besonderes, das im vollen Einklang mit der
Natur konzipiert wurde.
Hotels und Ferienwohnanlagen sind bereits erstellt. Die Bebauung ist
so zurückhaltend in die Natur eingebettet, dass man mit Überzeugung
von einem Zufluchtsort der Ruhe und Erholung sprechen kann. Der
deutschsprachige Manager Mc Corquodale wörtlich: „Hier schaffen wir
ein Golf-Resort ohne Verkehrslärm und ohne Hektik in einer
herrlichen Umgebung“.
Für die Beseitigung einer derzeit noch störenden halbfertigen
Bauruine werden die Schweizer Investoren sicher auch noch eine
Lösung finden.
Ich hatte das Gefühl bei der Planung des gesamten Projektes wurden
die Designer vom Feng Shui – Gedanken inspiriert.
Zusammenfassung:
Ein Golfurlaub auf die Inseln Gran Canaria und Fuerteventura (von
hier sind es ja nur 10 Min mit dem Fährschiff zur Vulkan-Insel
Lanzarote) entsteht eine echte Alternative zu den bekannten, näher
bei Deutschland liegenden Winter-Golf-Zielen.
Haben Sie
weitere Fragen?
In Frankfurt sitzt das spanische Tourismus-Büro. Von dort können Sie
weitere Informationen erhalten.
Tel: 069 71447803
Fax:069 725313
www.fuerteventuraturismo.com
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